Diagnose zum Stück:


Herr Argan, Vater zweier Töchter (Angelique und Louise) und in 2. Ehe verheiratet mit der geldgierigen Beline, ist ein Mann jenseits der Mittelaltergrenze, welcher davon überzeugt ist, auf das Schlimmste krank zu sein. Louise und Argan
Dr. Purgon & Apotheker Fleurant Deshalb glaubt er auch, nur noch durch Hilfe zahlloser Medikamente und den unsäglichen Gebrauch diverser Klistiere weiterleben zu können. Sein ganzes Vertrauen gilt seinem Hausarzt Dr. Purgon und dem Apotheker Fleurant - einem, wie es scheint - etwas sadistischen Zeitgenossen.
Diese beiden nutzen natürlich Argans Leichtgläubigkeit aus, um seinen Geldbeutel gehörig zu erleichtern. Gleiches versucht auch seine scheinheilige Gattin Beline, die sich hierzu der schmierigen Redekünste von Verone le Grand bedient - einer wortgewandten, eiskalten Karrierefrau - der aalglatten Vertreterin von Argans Notar de Bonnefoy. Beline, Verone le Grand & Argan
Dr. Diaforuis & Sohn Thomas Da der Alte aber nicht nur glaubt, unheilbar krank zu sein, sondern zudem auch noch geizig ist, sieht er die einzige Möglichkeit seiner Rettung in der Vermählung seiner Tochter Angelique mit einem angehenden Arzt. Dieser, ein gewisser Thomas Diafoirus, entpuppt sich als ein dümmlicher Phrasendrescher, der - keines eigenen sinnvollen Satzes fähig - stets am Rockzipfel seines Vaters hängt.
Natürlich will Angelique von dem ihr Bestimmten nichts wissen, da sie ihrerseits in einen jungen Burschen namens Cleánte verliebt ist, welcher sich als angeblicher Gesangslehrer Zutritt zum Haus des Vaters verschafft. Angelique & Cleante
Germaine, im Hintergrund Francine und Angelique Mit Hilfe von Argans Schwester, die - auf schon fast ein wenig brutale Art - ehrlich um den Bruder besorgt ist, macht sich das Hausmädchen Toinette nun ernsthaft daran, Argan endlich von seinem Krankheitswahn abzubringen. Durch allerlei aufgesetzte Frechheiten und intrigante Spielchen gelingt es ihr schließlich, ihm endlich die Augen zu öffnen:
Über die selbstherrliche Pfuscherei der Ärzte, über die wirklichen Gefühle seiner Töchter und deren Liebe zu ihm, sowie über die schamlose Verlogenheit seiner Frau Beline.

Und so bleibt Argan zum Schluß nichts anderes übrig, als eine (nicht unbedingt) überraschende Entscheidung zu treffen.
Toinette & Argan