Freudentaumel nach geglückten Premieren
"Kranker" Erleichterungsschrei ohne Schuhe

STOLLBERG(lm) [...] Nicht ganz so abgeklärt ging es in der Nacht des Sonnabend zu. Per Erleichterungsschrei schwebte Regisseur Michael Ö. Arnold nach der Premiere "total lecker und voller Adrenalin" auf die Bühne und hatte vergessen, die Schuhe anzuziehen. Er unterbrach damit die ncht enden wollenden Ovationen des Publikums, das die faszinierende Aufführung der Moliére-Komödie "Der eingebildete Kranke" honorierte. Die Thea(l)ternative-Akteure hatten weder Schweiß noch Bauchlandungen oder klatschnasse Sitzbäder gescheut, dem Publikum einen lachhaften Abend zu bereiten und es trefflich verstanden, für kurzweilige Nebenwirkungen zu sorhen.

Ob vor oder hinter der Bühne: Jeder hat wohl für diesen gelungenen Abend ein Überdimensionales Scherflein dazu beigetragen, um diesem zweiten Stück des jungen Theatervereins an den Vorjahreserfolg anzuknüpfen. Dennoch wird es keiner verübeln, wenn die Glanzleistung von Kay Haberkorn in der Hauptrolle des Kranken, der sich offensichtlich bis an den Rand der Erschöpfung spielte, besondere Erwähnung findet.
Allen: Hut ab!

(Freie Presse vom 27. September 1999)