Spaß mit der Deutschen Bahn – Satire trifft bei Theaterpremiere in Stollberg auf Zuschauer-Interaktion

Thea(l)ternativ bringt diesmal „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ auf die Bühne. Bild: Georg Dostmann
Von Michael Urbach
Stollberg. Die Aufführungen von Thea(l)ternativ gehören fest zum Stollberger Kulturkalender.
Regisseur Christian Schreier verrät, was die Zuschauer in diesem Jahr bei „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ erwartet.
„Freie Presse“: Euer neues Stück heißt „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“. Klingt nach Kritik am ÖPNV. Was erwartet die Zuschauer?
Christian Schreier: Wir nennen es Satire. Es wird aufgegriffen, was so ähnlich viele schon selbst erlebt haben. Business, Ehepaar, ein Kegelclub: Verschiedene Leute stranden aufgrund von Störungen bei der Bahn auf einem verwahrlosten Bahnhof. Und da passieren viele Dinge im Zusammenspiel der Gruppe.
FP: Wie witzig wird es?
Schreier: Es wird wieder sehr heiter. Und es gibt eine Besonderheit, wir binden das Publikum ein. Dabei starten wir auch anders, als es die Leute von uns gewöhnt sind.
FP: Muss man als scheuer Zuschauer Angst haben, auf die Bühne geholt zu werden?
Schreier: Das nicht. Wobei die Interaktion größer ist als sonst.

Das Stück wird im Bürgergarten zu sehen sein – dann natürlich mit Kostümen und Kulisse. Bild: Georg Dostmann
FP: Was hat sich im Ensemble verändert?
Schreier: Größtenteils sind die bekannten Gesichter zu sehen. Wir haben aber auch zwei neue. Eins war schon in anderer Funktion länger im Verein. Die andere Schauspielerin ist neu, gehörte früher aber zum Kindertheater. Die Gruppe harmonisiert nach wie vor sehr gut. Diesmal befinden sich immer fast alle zwölf Akteure gleichzeitig auf der Bühne, was es einfacher macht.
FP: Du führst zum zweiten Mal Regie. Machst du Dinge anders?
Schreier: Das würde ich nicht sagen. Es lief gut, und ich führe meine Arbeit fort. Ich glaube, ich bin aber ein wenig entspannter geworden.
FP: An wen richtet sich das neue Stück?
Schreier: Vom Alter her ist es für alle offen. Um einige Witze zu verstehen, muss man aber den Hintergrund kennen. Da glaube ich, dass so ab zehn Jahre ein gutes Alter ist. Dann sollte man ordentlich Spaß haben.
FP: Gibt es noch Karten?
Schreier: Ja, für das Premierenwochenende am 1. und 2. November zumindest noch Restkarten. Im Januar und März treten wir auch auf. Und es ist eine weitere Vorstellung außerhalb von Stollberg in Vorbereitung. (urm)
Tickets gibt es im Laden Buch und Kunst in der Herrenstraße 18 in Stollberg und unter karten@thealternativ.de. Die Termine im Bürgergarten: 1. November, 19.30 Uhr; 2. November 15 Uhr; 31. Januar, 19.30 Uhr; 7. März 19.30 Uhr; 8. März, 15 Uhr.

Regisseur Christian Schreier (vorn) bei einer Theaterprobe im Vorjahr.Bild: Georg Dostmann
Zur Person: Christian Schreier
Der 33-Jährige führt zum zweiten Mal Regie. Seine Premiere in dieser Aufgabe feiert er im vergangenen Jahr bei dem Stück „Tot ist tot“. Aus den Jahren davor kennen die Zuschauer Schreiers Gesicht als Darsteller. Etwa als Götterbote Hermes - seine erste Rolle im Erwachsenentheater -, Romeo oder einen durchtriebenen Politiker. (urm)
(Freie Presse vom 25.10.2025)