"Fechten und Falltraining sowie Tanz im Vorfeld der Traumsommernacht"
Stollberger Theatergruppe Thea(l)ternativ in der Intensivproben-Phase
Immenser Arbeitsaufwand
Premiere am 4. November ist schon ausverkauft


  Stollberg. Wie bastelt man eine Löwenmähne? Woher bekomme ich billig einpaar Beinschienen, wie sie alte Griechen hatten? Wer kann eine Tunika nähen, was ist das überhaupt? - Das sind nur einige vieler Fragen in der Theatergruppe Thea(l)ternativ. Geht doch die 1997 gegründete Gruppe jetzt in die Intensivproben - Phase zum neuen Stück "Traumsommernacht". Wem dieser Titel bekannt vorkommt, dem sei Recht gegeben. Handelt es sich doch um eine von Kay Haberkorn, Dramaturg und Regisseur des Stückes, bearbeitete Fassung von Shakespeares "Ein Sommernachtstraum".

"Dafür haben wir schon einige Anstrengungen in Kauf genommen." Worte von Michael 0. Arnold, künstlerischer Leiter und bisheriger Regisseur, der diesmal selbst mit auf der Bühne stehen wird.
"Ich denke nur an die harten Trainingsstunden im Fechten, Falltraining und Tanzen", fügte er an. "Oder auch die heißen und anstrengenden Sommertage zur Theaterwerkstatt in Wetzlar", pflichtet Silke Hollenbach, Aktrice der ersten Stunde bei Thea(l)ternativ, bei. Mitspielerin Steffi Hofmann fügt hinzu: "Aber es hat Riesenspaß gemacht. Wir haben eine Menge da zu gelernt. Und für unser Publikum war es die Anstrengung wert."

Thea(l)ternativ ist sich bewusst, mit der Inszenierung dieser wohl bekanntesten Komödie des alten Meisters einen gewagten Schritt auf anspruchsvolles Terrain getan zu haben. Doch die Herausforderung wurde angenommen. Weder Probleme bei der optimalen Ausnutzung der Probenarbeit noch der immense Arbeitsaufwand konnten die Truppe daran hindern, das Ziel sofort enthusiastisch in Angriff zu nehmen. Für die junge Theatergruppe ist es die dritte Inszenierung. Auch diese soll gewohnt locker und ohne erhobenen Zeigefinger, sondern wieder mit jeder Menge guter Laune auf beiden Seiten des Vorhanges über die Bühne gehen. Denn eins hat sich das (gar nicht mehr so kleine) Ensemble ganz groß auf die Fahnen geschrieben: Theater soll Spaß machen. Und dass sich die Thea(l)ternativ - Leute auch nicht zu schade sind, sich dabei selbst kräftig auf die Schippe zu nehmen, dürfte sich herumgesprochen haben...

Die Premiere am 4. November ist ausverkauft, aber am 5. November, 15 Uhr, findet die zweite Vorstellung im Theaterpädagogischen Zentrum, Jahnsdorfer Straße 7, statt. Karten für zehn Mark gibt es unter Telefon 037296/87155. (haka)

(Freie Presse vom 20. Oktober 2000)