"Arzt wider Willen"
Thea(1)ternativ probt neues Stück

Stollberg (PW). "Also zum Kuckuck Herr Doktor. Was sind das für läppische Faxen", mit tuntiger Stimme und
erhobener Hand trippelt Wolfgang Schlegel über die Bühne des Theaterpädagogischen Zentrums. Hier probt seit
Februar die Laienspielgruppe "Thea(l)ternativ" ihr neustes Stück. Mit der klassischen Komödie "Arzt wider
Willen" kehren die Schauspieler zu ihren Wurzeln zurück. Das Stück spielt im 17. Jahrhundert. Jean Baptiste
Moliere nimmt darin den Berufsstand der Ärzte auf die Schippe. Ein Holzfäller setzt mit Grobheiten und dem Hang
zur Flasche seiner Frau so lange zu, bis diese sich rächen will. Sie gibt ihren Mann als bedeutenden Arzt aus, der
zum Eingeständnis seiner Arzt-Profession erst einmal tüchtig durchgeprügelt werden müsse. Nach einer
ordentlichen Tracht Prügel beginnt dieser tatsächlich, in einem vornehmen Bürgerhaus zu praktizieren.
Nachdem Susanne Richter bereits sehr erfolgreich in dem Kriminalstück "10 kleine Negerlein" Regie führte,
arbeitet die 24jährige auch diesmal als Regisseurin. Schnell hatte die sympathische Lugauerin die passende Besetzung
gefunden.
In der Hauptrolle als Arzt Sganarelle agiert dabei Michael Ö Arnold. Zur Probe allerdings ist örni noch nicht
ganz textsicher. WÄhrend er versucht die Amme, alias Gabi Lengsfeld zu verfÜhren, lunzt er immer wieder in das
Script von Katrin Zeidler. Doch noch haben die Thea(l)ternativen genug Zeit zum Lernen. Erst Anfang November findet die
Premiere im TPZ statt. Sachsenweite Gastspiele werden folgen.
(Blick vom Mittwoch, 20. April 2005)