Darsteller stecken viel Herzblut in ihren Prinzen

Foto: Michael Ö. Arnold
Anett Oesterreich als kleiner Prinz und Michael Weber als abgestürzter Flugzeugpilot bei den Proben zu "Der kleine Prinz". Foto: Michael Ö. Arnold


erschienen am 08.10.2019

Von Henriette Gerhardt

Die Premiere steht vor der Tür - Zeit für die Akteure des Musicals "Der kleine Prinz", dem Stück den letzten Feinschliff zu geben. Ein Probenlager hilft ihnen dabei, "in die Rollen hineinzuwachsen". Stollberg. "Und Konzentration bitte!", gibt Michael Ö. Arnold die letzte Anweisung. Die Darsteller machen sich auf ihren Positionen bereit. Alle Scheinwerfer richten sich auf die Bühne, und auch, wenn es "nur" eine Probe ist, ist die freudige Anspannung fast greifbar. Die Frauen und Männer der Stollberger Theatergruppe Thealternativ beginnen, den Schlussteil ihres Musicals "Der kleine Prinz" vorzutragen. Das gefühlvolle Lied lässt einem unbeteiligten Zuschauer regelrecht eine Gänsehaut über den Rücken laufen.

Am 9. November feiert das Stück Premiere. Deswegen liegt im jährlichen Probenlager am letzten Septemberwochenende das Augenmerk vor allem auf abschließenden Vorbereitungen, wie den sogenannten Durchläufen. Dabei wird das gesamte Stück durchgespielt. Für die Proben nutzt die Gruppe den Stollberger Bürgergarten, wo auch die Auftritte stattfinden. Zudem findet unter der Leitung der Musicaldarstellerin Lindsay Hamilton Gesangsunterricht statt. "Wir haben außerdem extra eine Choreografin engagiert, die einigen von unseren Darstellern an nur einem Tag einen ganzen Tanz für das Stück beigebracht hat", ergänzt der Regieleiter Michael Ö. Arnold nicht ohne Stolz.

Ähnlich wie ein Dirigent steht er vor der Bühne, koordiniert die Proben und wirft an manchen Stellen einen Verbesserungsvorschlag ein. Neben Hund Milo, der inmitten der knapp zwanzigköpfigen Theatergruppe wild herumwuselt, sind zudem zwei Techniker unterwegs. Diese sind ununterbrochen zwischen Bühne und ihrer Ausrüstung aktiv, um der Technik den letzten Schliff zu verpassen. "Die Darsteller tragen dieses Jahr das erste Mal Headsets. Daran müssen wir uns alle erst einmal gewöhnen.", erklärt Michael Ö. Arnold. Er habe schon immer den Traum gehabt, den kleinen Prinzen zu inszenieren und sei froh, dass der tiefgründige Stoff nun bald auf die Bühne kommt.

Bis zur Premiere stehen für die Darsteller nur noch vier Proben an. Aus diesem Grund sind alle trotz der lockeren Atmosphäre hoch konzentriert und, da es bald ums Ganze geht, mit vollem Eifer dabei. "Wir freuen uns schließlich schon das ganze Jahr darauf, den Zuschauern unser Stück zu präsentieren", erzählt Anett Oesterreich, die den kleinen Prinzen spielt. "Natürlich ist vorher immer eine leichte Aufregung da", ergänzt die Darstellerin eines von zwei Piloten, Ariane Schön. "Aber das Probenlager hilft uns dabei, besser in die verschiedenen Rollen hineinzuwachsen". Die Gruppe gehe deswegen noch positiver und gelassener an ihren großen Auftritt heran. Und selbst wenn Michael Ö. Arnold schon zum dritten Mal für die Probe derselben Szene um Konzentration bittet, heißt es für die Darsteller, erneut vollen Einsatz zu zeigen. Bei dem schauspielerischen Talent, das Thealternativ schon in bisherigen Aufführungen zeigen konnte, und dem Herzblut, welches sie nun in den kleinen Prinzen stecken, können die Zuschauer wieder sehr gespannt sein.

Das Musical "Der kleine Prinz" mit Thealternativ wird am 9. November um 19.30 Uhr und am 10. November um 15 Uhr im Bürgergarten Stollberg gespielt. Einlass jeweils ab 90 Minuten vorher. Karten gibt es im Buch und Kunst Laden an der Herrenstraße oder per E-Mail an karten@thealternativ.de.

(© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG vom Dienstag, 08. Oktober 2019)