Hoheneck als Theaterbühne
Das Schloss in Stollberg wird zur neuen Heimat für ein Theaterpädagogisches Zentrum.
Bis spätestens 2019 soll alles fertig sein. Das hat allerdings Folgen für ein bereits bestehendes Ensemble.
Von Björn Josten erschienen am 30.11.2016
Stollberg. Aus dem ehemaligen Frauengefängnis wird eine Kultureinrichtung mit drei Säulen. Der Westflügel von Schloss Hoheneck
muss dazu für zusätzliche drei Millionen Euro als neue Spielstätte des Kinder- und Jugendtheaters Burattino hergerichtet werden.
Damit bildet das Theaterpädagogische Zentrum (TPZ) neben der Wissenschaftsschau "Phänomenia" und der Gedenkstätte
die dritte Säule. Damit verbunden ist die Zusage für den Fortbestand für 15 Jahre. Das TPZ war nicht Teil der Konzeption
des bisher mit 5,4 Millionen Euro kalkulierten Schloss-Projektes.
Zwar wird seit Frühjahr hinter den Kulissen an den Umzugsplänen für das TPZ gearbeitet, doch belastbare Informationen für die
Elternschaft oder die interessierte Öffentlichkeit gab es nicht. Erst in der vergangenen Woche wandte sich der Landkreis mit
einem Brief an Eltern und das ebenfalls im TPZ beheimatete Ensemble Thea(l)ternativ. Nicht erwähnt wurde darin, dass während
der Übergangszeit, die in der Begegnungsstätte "Dürer" bestritten wird, keine neuen Kinder in das Ensemble aufgenommen werden.
Grund: Die Kapazität der Übergangsspielstätte ist begrenzt. Zudem sollen sich die am TPZ Beschäftigten in die Planungen für
die neue Spielstätte auf Schloss Hoheneck einbringen. Nach Angaben des Landkreises wird das Schloss-Umbauvorhaben beinhalten,
das dritte und vierte Obergeschoss auszubauen. Im ehemaligen Kirchen- und späteren Kinosaal werden auf rund 330 Quadratmetern
Bühne und Zuschauerraum untergebracht. Fundus, Werkstätten, Büros und Schauspielergarderoben sind in den dahinterliegenden
Nebenräumen geplant. Dafür stehen je Etage etwa 240 Quadratmeter zur Verfügung.
Derzeit läuft das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen. Spätestens Anfang 2019 soll das neue Kinder- und Jugendtheater
bezugsfähig sein. Bauherr ist die Stadt Stollberg. Finanziert wird das Vorhaben zu zwei Dritteln aus dem Bund-Länder-Programm
Stadtumbau Ost. Die Summe von 630.000 Euro gibt der Erzgebirgskreis dazu. Einen Betrag von rund 370.000 Euro trägt die Stadt
Stollberg. Die kommt auch noch für die notwendige Instandsetzung des Daches auf. Welche Modalitäten später für die Nutzung der
ausgebauten Räumlichkeiten gelten, müsse laut Landkreis noch besprochen werden. (mit bmo)
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(Freie Presse STOLLBERGER ZEITUNG vom Mittwoch, 30. November 2016)