Auftritt vor ausverkauften Haus
"Diener zweier Herren" im Theaterpädagogischen
Zentrum Stollberg
Von Uwe Wolf
STOLLBERG. Ausverkauftes Haus beim ersten Auftritt der neuen Theatergruppe "Thea(l)ternativ" im
Stollberger Theaterpädagogischen Zentrum. Den Rahmen dazu bildete der 8. Theatertag des Landkreises
Stollberg. Die Inszenierung von "Der Diener zweier Herren" wurde mit Szenenapplaus und einem tosenden
Schlußbeifall belohnt. Die insgesamt 13 Mitglieder der neuen Theatergruppe brachten Carlo
Goldonis Komödie leicht und locker auf die Bühne.
Die gekonnte Regie von Michael Arnold überließ nichts dem Zufall. Alles war bestens aufeinander
abgestimmt und perfekt eingeübt. Die Darsteller zeigten sich in Bestform, allen voran Kay Haberkorn
als Diener Truffaldino. In Erinnerung bleiben auch die Auftritte von Mutter Lombardi, der Offizierswitwe,
die sehr dem Wein zugetan ist.
Das restliche Darstellerensemble überzeugte ebenfalls, trug mit seinem guten Spiel dazu bei,
daß sich die Figur Truffaldino so richtig spielerisch entfalten konnte. Ständig Bewegung
auf der Bühne und kein Herumstehen. Die Inszenierung hatte Witz und Temperament, schoß auch
kleine Spitzen in Richtung heutige Zeit ab. Zwei Kilo habe er hinter der Bühne abgenommen, meinte
Michael Arnold nach der überaus gelungenen Aufführung. "Das war genial", lobt er die
Spieler. "Ich kann mich nur verneigen. Danke, daß ihr es gemacht habt."
Die Theatergruppe "Thea(l)ternativ" wurde im September 1997 gegründet. Derzeit gehören
ihr 13 Mitglieder an. Vorerst, so Regiseur Arnold, wolle man bei Komödien bleiben. Man wolle
mit dem Spiel die Leute zum Lachen bringen. Später sei es durchaus möglich, daß auch mal
etwas anderes gespielt wird.
Seit Februar wurde intensiv am Stück geprobt. In letzter Zeit standen die Darsteller an drei
Tagen in der Woche auf der Bühne und probten, was das Zeug hält. Demnächst wird sich
das Team mit der Inszenierung an den Neuberin-Festspielen in Reichenbach beteiligen. Aufgrund der
starken Kartennachfrage für das Theaterpädogogische Zentrum ist in diesem eine
2. Aufführung geplant. [...]
(Freie Presse vom 14. September 1998)