Tolle Premiere trotz kalten Wetters
Premiere von "Das Geheimnis der schwarzen Masken"
Waldenburg.
Es hat sich wirklich gelohnt trotz ungemütlichen Wetters
auf die Naturbühne nach Waldenburg zu gehen als zur Premiere des Karl
May – Stücks "Das Geheimnis der schwarzen Masken", neu bearbeitet von
Uwe Wolf, geladen wurde. Drei Monate waren Zeit zum Proben, zu Anfang
noch im Theaterpädagogischen Zentrum Stollberg und für den letzten
Schliff begab man sich auf die Freilichtbühne nach Waldenburg, welche
in diesem Jahr dem Zuschauer zwei Stücke präsentiert.
Am 03. Juni war es dann soweit, die Aufregung bei den Schauspielern,
von denen einige noch nie auf einer Bühne gestanden hatten, war nicht
zu übersehen. Doch die Schüler, Studenten sowie Schauspieler der
Theatergruppe –Thea(l)ternativ- aus Stollberg, zeigten dem Publikum
ein packendes und geschichtsträchtiges Stück. In der Inszenierung
geht es um den "Grenzmeister", Anführer einer Schmugglerbande,
hervorragend gespielt von Tino Floss, bei dem man als besoffener
Ulmenbauer dachte, er würde aus seiner Rolle nicht mehr herausfinden,
und welcher auch maßgeblich an der Regie beteiligt war. Dieser
Schmuggler wird verfolgt von einem Geheimpolizisten aus Dresden,
überzeugend von David Schüppel in Szene gesetzt und dem gerade vom
Armeedienst heimkehrenden Heiner, ein wunderbar, liebenswert
spielender Renè Kaps, welcher im letzten Jahr erst als Lysander auf
der Stollberger Bühne stand. Letzterer hat auch noch eine
Liebesbeziehung zu Paulin, der Tochter eines verfeindeten Bauern.
Jana Ruppmann konnte sicher einen jeden im Publikum von ihrer Liebe
zu Heiner überzeugen, auch wenn beide zu einem richtigen Kuss sicher
nicht den Mut hatten. Doch wie es bei Karl May so üblich ist, wird
dem Bösewicht der Garaus gemacht und auch die beiden Liebenden finden
am Schluss zusammen. Auch die Musik zum Stück, eine Reise durch
Filmusikstücke der letzten Jahrzehnte entlockte manchem Zuschauer
zeitweise ein Schmunzeln. Fazit. Eine tolle Teamleistung vom
Hauptdarsteller bis zum Komparsen, gemischt mit effektvollen
Prügelszenen und dem fantastischen Flair der Naturbühne, ließen den
Abend zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden. Da kann man dem
Ensemble für die Sommerspielzeit nur schönes Wetter, zahlreiche
Zuschauer und weiterhin viel Erfolg wünschen, denn sie wissen was sie
tun. (oe)
(Freie Presse vom Juni 2001)